Vortrag – Lesung – Film

mit
ESTHER BEJARANO
Dr. LUTZ VAN DIJK, Kapstadt
ULF BOLLMANN, Historiker
Dr. DETLEF GARBE, Direktor KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Viele Jahrzehnte blieb die Verfolgung und Ermordung homosexueller Menschen zwischen 1933 und 1945 aus dem öffentlichen Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus verbannt. Sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR wurde das Verfolgungsschicksal dieser Gruppe weder anerkannt noch entschädigt; vielmehr wurden Homosexuelle weiter diskriminiert. Erst das nachdrückliche Engagement der homosexuellen Emanzipationsbewegung führte dazu, dass eine kritische Aufarbeitung inzwischen begonnen hat. Die Veranstaltung befasst sich mit der Geschichte der nationalsozialistischen Homosexuellen-Verfolgung und fragt am Beispiel Deutschlands und Polens nach dem Umgang mit diesem Thema nach 1945. Der Historiker und Schriftsteller Dr. Lutz van Dijk setzt sich für das Erinnern an als homosexuell verfolgte Häftlinge in der Gedenkstätte Auschwitz ein. Vergleichend wird die Situation in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme skizziert.
Anschließend liest van Dijk aus seinem Buch „Endlich den Mut …“ und zeigt eine kurze Dokumen¬tation über das Leben von Stefan Kosinski aus Polen (1925–2003), der im Zweiten Welt¬krieg mit 17 Jahren nach § 175 verurteilt wurde und die NS-Zeit nur knapp überlebte.
Veranstalter: KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Kooperation mit dem Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V. und dem Polittbüro
Eintritt frei, Spenden erbeten, gern auch für die Hilfsorganisation HOKISA (Home for Kids in South Africa)
Sonntag, 17. September 2017, 12 Uhr
im Polittbüro, Steindamm 45, 20099 Hamburg (U-Lohmühlenstr.)