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Esther Bejarano und Rolf-Becker © Auschwitz-Komitee/Lese-Zeichen

Wir trauern um unseren Freund Rolf Becker (1935 – 2025)

Erstellt am 31. Dezember 202531. Dezember 2025 von Auschwitz-Komitee

Rolf Becker, Schauspieler und Gewerkschafter, ist am 12. Dezember 2025 im Alter von 90 Jahren in Hamburg gestorben.

Wir trauern um einen Freund, der unserer Sache, unserem Anliegen immer wieder seine Stimme geliehen hat. Wahrhaftig und leidenschaftlich war er. Und tief berührt und aufgerüttelt hat er die Zuhörenden, wenn er für und mit den Überlebenden des Holocaust gesprochen hat.

Er kam, wenn wir ihn riefen. Er unterstützte uns bei unserer Arbeit, der Gedenkarbeit. Bei den Veranstaltungen des Auschwitz-Komitees zur Erinnerung an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945, zur Erinnerung an die Pogromnacht am 9. November 1938 und zu vielen anderen Anlässen. Seit Jahrzehnten war er im Mai bei den Lesungen aus den verbrannten Büchern dabei, die der Arbeitskreis „Bücherver­brennung – nie wieder!“ regelmäßig auf dem Hamburger Gedenkplatz organisiert.

Rolf Becker (1935 – 2025) bei der Marathonlesung aus den verbrannten Büchern im Jahr 2014 © Auschwitz-Komitee/Lese-Zeichen

Als Rolf 80 wurde, konnten wir ihn zu einer großen Geburtstagsfeier im Hamburger Schauspielhaus überreden. Unvergesslich für alle, die dabei waren, ein Theater voller Freund:innen feierte Rolf Becker gemeinsam mit seiner Familie, mit seiner Frau Sylvia Wempner und seinen Kindern.

Unvergesslich ist auch seine Rede auf der Trauerfeier für Esther Bejarano im Juli 2021. Damit hat er seiner Freundin, der Auschwitz-Überlebenden, einen letzten Wunsch erfüllt.

Gegen Krieg und Ungerechtigkeit zu kämpfen, gegen Antisemitismus und auch für die Rechte der Palästinenser, das war für ihn kein Widerspruch; sich dadurch angreifbar zu machen eine bittere Erfahrung für ihn. Ein Mahner für Frieden und Zusammenarbeit – der das Leid und den Schmerz beider Seiten gesehen hat.

Sein künstlerisches Schaffen hat er unmittelbar mit politischem Engagement verbunden, seine eigene Bekanntheit genutzt, um auf Missstände aufmerksam zu machen und für eine gerechte Gesellschaft einzutreten.

„Das ist ein Vermächtnis, das weit über sein künstlerisches Schaffen hinausgeht“, schreiben Kolleg:innen seiner Gewerkschaft ver.di Hamburg in einem Nachruf für ihn. 

Danke, Rolf Becker. Wir vermissen dich. 

Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e. V. 
Arbeitskreis „Bücherverbrennung – nie wieder!“

Weitere Informationen


Rolf Becker
31. März 1935 – 12. Dezember 2025

>>> Für mehr bitte hier klicken

Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als dass die Erfahrung meiner Generation in Vergessenheit gerät. Dann wären alle Opfer des Faschismus und des Krieges, alles, was wir erlitten haben, umsonst gewesen. Aber ihr seid da. Wir bauen auf euch. Ich vertraue euch, liebe Freundinnen und Freunde! Eine bessere Welt ist möglich.

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Esther Bejarano - 16. Dezember 2019

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Peggy Parnass - 10. Januar 2021

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Solidarisch gegen den Hass. Wir sagen: Wir sind nicht allein. Wir sind viele. Macht mit, denn wer schweigt, stimmt zu! Wegsehen ändert nichts. Schaut hin – handelt!

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Am 8. Mai wäre dann Gelegenheit, über die großen Hoffnungen der Menschheit nachzudenken: über Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – und Schwesterlichkeit.

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Der 8. Mai ist ein Tag der Hoffnung, ein Tag des Nachdenkens!

Esther Bejarano - 26. Januar 2020

Der 8. Mai muss ein Feiertag werden. Arbeiten wir daran!

Esther Bejarano - 3. Mai 2021

"Erinnern heißt handeln" bedeutet für mich, für uns, heute aktiv zu sein, uns mit den Verhältnissen auseinanderzusetzen, bevor es wieder zu spät ist für eine Gegenwehr gegen rechts.

Esther Bejarano - 3. Januar 2019

Ich habe versprochen:
Ich werde mein ganzes Leben dafür kämpfen, dass es keine Faschisten, keine Nazis mehr gibt. Nirgendwo.

Esther Bejarano

Bitte, bitte schweigt nicht, wenn ihr Unrecht seht.
Seid solidarisch! Helft einander! Achtet auf die Schwächsten!
Bleibt mutig! Ich vertraue auf die Jugend, ich vertraue auf euch!
Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!

Esther Bejarano - 3. Mai 2021

Aus der Erfahrung unseres Lebens sagen wir:
Nie mehr schweigen, wegsehen wie und wo auch immer Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit hervortreten!
Erinnern heißt handeln!

Esther Bejarano

Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als dass die Erfahrung meiner Generation in Vergessenheit gerät. Dann wären alle Opfer des Faschismus und des Krieges, alles, was wir erlitten haben, umsonst gewesen.
Aber ihr seid da. Wir bauen auf euch. Ich vertraue euch, liebe Freundinnen und Freunde! Eine bessere Welt ist möglich!

Esther Bejarano - 6. September 2019

Ich appelliere an alle Menschen:
Bitte, bitte schweigt nicht
wenn ihr Unrecht seht.

Esther Bejarano

Ich werd’ so lange singen, bis es keine Nazis mehr auf der Welt gibt.

Esther Bejarano

Zum Nachlesen

  • Der Stutthof-Prozess

Seiten

  • Benennung des Saales im Stavenhagenhaus nach Esther Bejarano (1924-2021), Überlebende der KZ Auschwitz und Ravensbrück
  • Frieden jetzt!
  • Gedenkseite für Esther Bejarano
  • Im Wortlaut: „Vermächtnis der Überlebenden“
  • Vielen Dank allen Unterstützer*Innen
  • Zur Arbeit des Auschwitz-Komitees in der BRD e.V.

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