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Das Auschwitz-Komitee

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Videos von der Mahnwache

Erstellt am 14. Juli 20206. August 2020 von Auschwitz-Komitee

Initiiert wurde die Mahnwache vom Auschwitz-Komitee und VVN/BdA; teilgenommen haben auch immer mal wieder Antifaschist*innen aus diversen anderen Organisationen An 45 Verhandlungstagen, während der gesamten Dauer  des Prozesses vom Oktober 2019 bis zum Juli 2020, „stand“ die Mahnwache.

Transkription

Ich bin vor dem Gerichtsgebäude Strafjustiz Hamburg. Es geht um den Prozess gegen einen SS-Wachmann in Stutthof. Er hat in jungen Jahren mit 17, 18 Jahren dort Wache getan, in dem Konzentrationslager.
Interviewpartnerin
Diese Aufarbeitung von Tätergeschichten ist uns sehr wichtig in der Gesellschaft, mittels Justiz, in den Familien, überall. Ich gehöre zum Auschwitz Komitee. Es ist uns ein Anliegen, gegen das Vergessen zu arbeiten. Der Antifaschismus spielt in unserer Gesellschaft eine zu geringe Rolle. Wir sehen an ganz vielen Ecken und Enden, dass das unverarbeitet ist. Dass es droht wieder aufzupoppen. Nicht nur an Gewalt, Aktion, NSU-Morden. Nein, auch im Alltag am Auftreten von Faschisten. Auch hier hatten wir gleich zu Beginn des Prozesses mit unseren harmlosen Transparenten gleich Nazis und die Rechtsradikalen auf uns aufmerksam gemacht und wurden in sehr unangenehmer Weise attackiert.
Frage & Anmerkung
Wie lange macht ihr das hier schon?
Interviewpartnerin
Wir sind an jedem Prozesstag hier. Inzwischen sind es schon über 30. Es werden über 40 werden. Jeder Prozesstag hat nur zwei Stunden Verhandlungsdauer. Manchmal hängen sie noch die Pause dran. Wir sind eine halbe Stunde früher hier, wegen der Medien generell, aber auch wegen der Öffentlichkeit. Und wir bleiben immer bis zum Schluss, bis alle wieder runter kommen. Um zu hören, was oben gelaufen ist.
Frage & Anmerkung
Das finde ich eine bemerkenswerte Ausdauer und für mich ist das eine ganz bemerkenswerte Selbstverständlichkeit, mit der ihr das macht.
Interviewpartnerin
Wir sind ein ganz tolles Team. Es ist nie langweilig. Wir ergänzen uns. Und nach diesen Angriffen der Nazis hatten wir auch ganz spontan ganz viel Zuspruch von Antifa Organisationen, insbesondere auch von ganz jungen Leuten. Das macht uns total Mut und gibt uns auch Kraft und sehr interessante Diskussion. Wir sind wirklich ein Team geworden.
Frage & Anmerkung
Ich bin auch tatsächlich überrascht. Wenn ich das hier mal so kurz durchzähle, dann sind wir hier also gut 10 Leute. Für so etwas, was in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird, ist es doch bemerkenswert. Wie viel hier stehen und sagen: Darauf wollen wir aufmerksam machen.
Interviewpartnerin
Ja, und sie haben ganz unterschiedliche Motive. Jeder von uns hat eine andere Geschichte, einen anderen Zugang. Warum wir den Antifaschismus wichtig finden, warum dieser Prozess ein Symbol ist.
Es ist nur ein kleines Licht, was dort verurteilt wird, gemessen an den Gräueltaten und in Verantwortung und den vielen Verantwortlichen, die schon gestorben sind. Aber es ist in Hamburg, und es ist heute, und wenn es auch spät ist, ist es auf jeden Fall eine Gelegenheit und eine Chance. Es gibt sehr viele Menschen, die hier vorbeikommen, und die sagen Was, was ist das denn? Was machen Sie hier? Was ist hier los? Die also weder vom Prozess was gehört haben noch sich groß mit Faschismus beschäftigt haben. Oder die so aufgeklärte Familienarbeit gemacht haben, dass wir staunen. Die einen Widerstandskämpfer in der Familie haben. Oder die sich fragen, waren da nur Täter in meiner Familie, ich muss da mal forschen und sich hier sozusagen dem Thema annähern und zunehmend, ja auch mal wiederkommen.
Frage & Anmerkung
Hört sich auch danach an, dass ihr etwas zurück kriegt für das, was ihr hier tut.
Interviewpartnerin
Ohne Zweifel. Nein, das ist überhaupt nicht altruistisch, was wir hier machen. Das macht Sinn, und es ist für uns auch eine Wahl. Wir wären oben auch als Beobachter zugelassen. Jetzt wegen Corona nicht, aber die meiste Zeit waren ja Beobachter zugelassen. Wir hätten auch eine Eintrittskarte bekommen können als Mitglied einer antifaschistischen Organisation. Aber wir haben es vorgezogen, hier unten zu sein. Denn das Juristische erfordert eine andere Geduld als hier.
Frage & Anmerkung
Das kann ich mir gut vorstellen. Wie geht es weiter? Du hast vorhin erzählt von einer Veranstaltung, die geplant wird?
Interviewpartnerin
Ja, das könnte ich berichten. Es gibt einen jungen Kollegen aus Neuengamme, der ganz große Arbeit geleistet und ganz viel von den Protokollen der Sitzungen verfasst. Die konnten wir auf unserer Homepage veröffentlichen als eine quasi Gegenöffentlichkeit, weil die Medien ja doch andere Gesichtspunkte haben als jetzt ein Historiker oder jemand mit Neuengamme-Blick. Er hat immer gesagt Wir müssen vielleicht auch noch eine Veranstaltung machen bevor die Plädoyers und das Urteil kommen.
Und jetzt haben sich die drei Organisationen entschlossen, also Auschwitz Komitee VVN und Neuengamme, werden gemeinsam eine Online-Veranstaltung machen über die Bedeutung des Prozesses als Symbol und als Factum, um den Opfern ein Gesicht und eine Erinnerung zu geben.
Dieses Komitee, was die Veranstaltung vorbereitet, wiederum hat gesagt Ja, die Mahnwache ist ein Stück davon von dem, was da oben läuft. Ein bisschen habt ihr ja auch sozusagen geerdet. Schreib doch mal auf, warum ihr das macht. Und deshalb sind wir jetzt in der Diskussion, unsere Motive zu sammeln. Wir sind darüber ins Gespräch gekommen, warum ist jeder von uns eigentlich hier. Das ist spannend.
Frage & Anmerkung
Herzlichen Dank für das Gespräch.

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Seiten

  • Benennung des Saales im Stavenhagenhaus nach Esther Bejarano (1924-2021), Überlebende der KZ Auschwitz und Ravensbrück
  • Frieden jetzt!
  • Gedenkseite für Esther Bejarano
  • Im Wortlaut: “Vermächtnis der Überlebenden”
  • Vielen Dank allen Unterstützer*Innen
  • Zur Arbeit des Auschwitz-Komitees in der BRD e.V.

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