Als Tochter kommunistischer Widerstandskämpfer durchlebte Ilse eine furchtbare, vom Faschismus geprägte Kindheit. Ihr Vater Franz Jacob, bis 1933 Abgeordneter der KPD in der Hamburgischen Bürgerschaft, organisierte die kommunistische Widerstandsgruppe Bästlein-Jacob-Abshagen und wurde 1944 hingerichtet, ihre Mutter Katharina Jacob überlebte das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Ilse ist aufgewachsen mit den Geschichten ihrer Eltern über Verfolgung, Haft und deren Kampf gegen den Faschismus. Ilse folgte diesem politischen Engagement. Sie wurde eine aufrichtige Antifaschistin, die ihr Wissen und ihre Erfahrung als Zeitzeugin weitertrug. So stand sie auch bei uns im November 2019 auf dem Podium in der Veranstaltung zum Gedenken an die Pogromnacht „Eine falsch eingesetzte Feder macht den Schalter unbrauchbar“ und hat Fragen zu Zwangsarbeit und Sabotage im KZ Ravensbrück beantwortet. Ilse war aktiv in der VVN-BdA, sie war unermüdlich tätig für die Gedenkstätte KolaFu und für das Gedenken am Ehrenhain Hamburger WiderstandskämpferInnen. Darüber hinaus wurde ihr Leben als Lehrerin durch die Berufsverbotspraxis der BRD geprägt.
Ilse hat wichtige Spuren hinterlassen. Wir danken ihr für ihr unermüdliches kämpferisches, antifaschistisches Engagement und trauern mit ihrer Familie. Wir werden sie sehr vermissen.