In letzter Zeit häuften sich Meldungen über Anschläge auf Gedenkstätten, Gedenkorte und Orte der historisch-politischen Bildung.
Nach Anschlägen auf die Bücherbox am Holocaust-Mahnmal „Gleis 17“ in Berlin und Hakenkreuzschmierereien an der KZ-Gedenkstätte Moringen wurde auch das Veranstaltungszelt für das Ohlsdorfer Friedensfest 2023 auf dem Ohlsdorfer Friedhof weitgehend zerstört.
In der Nacht vom 14. auf den 15. August wurde ein Anschlag auf den Sitz der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten in Celle verübt. Dort wurden mehrere Fensterscheiben eingeschlagen und eine Informationstafel von der Wand gerissen. Hinter all diesen Taten stehen mutmaßlich rechtsradikale Täter*innen, die sich teilweise dazu bereits bekannt haben.
Das Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V. verurteilt alle diese Anschläge. Wir sind bestürzt und drücken unsere Solidarität mit den Mitarbeitenden der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und aller betroffenen Institutionen aus. Die Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen ist für uns Verpflichtung. Die Gedenkstätten und andere gesellschaftliche Einrichtungen übernehmen diese wichtige Aufgabe würdiger Erinnerung und halten den Kontakt zu Angehörigen der Opfer. Die Angriffe betreffen auch sie.
Historisch-politische Bildung an historischen Orten ist wichtiger denn je. Es gilt, die demokratischen Strukturen zu bewahren und zu fördern, sich für Toleranz und gegen autoritäre Tendenzen in Gesellschaft und Politik einzusetzen und jegliche Form von Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und allgemeine Menschenfeindlichkeit klar zu bekämpfen. Das Auschwitz-Komitee wird zusammen mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen in unserer Gesellschaft die wichtige Bildungs- und Erinnerungsarbeit fortsetzen und demokratiefeindlichen Entwicklungen den Kampf ansagen.