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Esther Bejarano am Telefon © AK-HA

Wir erinnern an Esther Bejarano mit einem Fest auf dem Lübzer Markt – und einem Konzert

Erstellt am 25. April 202228. Juli 2022 von Auschwitz-Komitee

Esther Bejarano (1924-2021), Überlebende der KZ Auschwitz und Ravensbrück, wurde am 3. Mai 1945 in Lübz (Mecklenburg) befreit.

Esther Bejaranos Herzenswunsch seit vielen Jahren war, noch einmal auf dem Marktplatz der Stadt Lübz zu stehen und – wie vor 77 Jahren  –  ihre Befreiung zu feiern. Die Corona-Pandemie hat das zwei Jahre lang verhindert. Am Ort ihrer Befreiung nach dem Todesmarsch werden wir am 3. Mai 2022, 15 Uhr, auf Marktplatz Lübz an diesem Tag an Esther Bejaranos Auftrag erinnern:

Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann.
Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Am 8. Mai wäre dann Gelegenheit, über die großen Hoffnungen der Menschheit nachzudenken: Über Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – und Schwesterlichkeit.

Genau dort, wo Esther Bejarano auf einem Akkordeon gespielt und gemeinsam mit ihren Befreiern gesungen hat, mitten auf dem Marktplatz.

Am 3. Mai 1945 wurde Esther Bejarano mit sechs anderen jungen Frauen aus dem KZ Ravensbrück in Lübz befreit. Ihre zweite Geburt, wie sie sagte. Auf dem Marktplatz feierten die jungen Frauen dann gemeinsam mit amerikanischen und sowjetischen Soldaten das Kriegsende und die Befreiung. Die ganze Geschichte erzählen wir auf dem Marktplatz.

Begrüßung durch Bürgermeisterin Astrid Becker und Beiträgen von Andrea Genest, Leiterin Gedenkstätte Ravensbrück, Helga Obens, Auschwitz-Komitee, Gerd Vorhauer und Schüler:innen des Eldenburg-Gymnasiums.
Musikalische Begleitung: Yefim Kofmann am Akkordeon und das Trio „Ns Sdarovie“.
Moderation: Carmen Lange, Gedenkstätte Sachsenhausen
Ehrengast: Edna Bejarano, Tochter von Esther Bejarano.

Am 3. Mai 2022 von 15 Uhr an erzählen wir die ganze Geschichte in Lübz auf dem Marktplatz. Die Stadt Lübz, der Förderverein Gymnasium Lübz e. V., das Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e. V., die Gedenkstätte Ravensbrück und die Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald laden alle herzlich ein, sich anzuschließen

Am 4. Mai 2022, 20 Uhr lädt der Förderverein Gymnasium Lübz e V. dann ein zu einem Konzert mit Joram Bejarano und Kutlu Yurtseven, Microphone Mafia.

Ort: Eldenburg-Gymnasium, Blücherstraße 22A, 19386 Lübz.

  • Eintritt: frei (Spenden erwünscht)
1 Lübzer Markt, Brunnen
2 Lübzer Markt, Helga Obens
3 Lübzer Markt
4 Lübzer Markt
5 Lübzer Markt
6 Lübzer Markt
1 Lübzer Markt, Brunnen

Aus der Rede von Helga Obens, Auschwitz-Komitee

Alles über die Befreiung von Esther Bejarano nach KZ und Todesmarsch, wie versprochen, werden wir hier nicht erzählen können, hier „am Ort ihrer „zweiten Geburt“, wie sie sagte.

Aber immer wieder hat Esther Bejarano von dem Tag gesprochen, an dem amerikanische und sowjetische Soldaten sich hier am 3. Mai 1945 umarmten und küssten. Genau so sagte sie es. Was heute wie ein Mirakel erscheint, war Esther Bejaranos Herzenswunsch seit vielen Jahren, war, noch einmal hier auf dem Marktplatz der Stadt Lübz zu stehen und – wie vor 77 Jahren  –  ihre Befreiung zu feiern. Die Corona-Pandemie hat das zwei Jahre lang verhindert.

Sie hat das nicht mehr geschafft. Heute stehen wir hier allein.

Wir danken Esther, danken für ihr großes, tapferes Herz, danken für ihr unvergleichliches Lachen, für ihre Klarheit, ihre Zuversicht, trotz alledem, für ihren ansteckenden und trotzigen Mut, sie wird unser immer ein Vorbild bleiben.

Am Ort ihrer Befreiung nach dem Todesmarsch erinnern wir an diesem Tag an Esther Bejaranos Auftrag:

Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Am 8. Mai wäre dann Gelegenheit, über die großen Hoffnungen der Menschheit nachzudenken:
Über Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – und Schwesterlichkeit.

Genau dort, wo Esther Bejarano auf einem Akkordeon gespielt und gemeinsam mit ihren Befreiern gesungen hat, mitten auf dem Marktplatz.

„Es hat lange gedauert bis ich in der Lage war, über mein Leben in nazistischer Gefangenschaft zu erzählen. ein großes Glück für mich ist, dass ich deutsche Menschen kennenlernen durfte, die Widerstand in der Nazizeit leisteten, die auch in KZs oder in Gefängnissen gefoltert wurden. Zu ihnen hatte ich Vertrauen. […] Diese Menschen     machten mir Mut und halfen mir, meine Erlebnisse in Schulen zu erzählen.“

Und das hat Esther Bejarano getan, unermüdlich, überall, aber ganz besonders gern sprach sie mit jungen Leuten, mit Schüler:innen. Auch in ihrem letzten Lebensjahr noch. Sie wurde überall gebraucht, diese Mutmacherin – unsere EHRENANTIFA, die Anstifterin, unser „Krümel-Kraftwerk“, wie sollten wir da schweigen? Wie viele Lesungen, Demonstrationen, Zeitzeug:inneninterviews und Pressetermine waren das wohl in den letzten Jahrzehnten?

Esthers Lieder bewegten und erreichten die Mensche. Und wie viele Konzerte waren es wohl? Viele Jahre gemeinsam mit Edna, ihre Tochter, später dann mit ihrem Sohn Joram und Microphone Mafia.

Ich bin dankbarfür jeden Tag, an dem ich Esther gekannt habe. Uns „Nachgeborenen“ half sie, unsere Fassungslosigkeit über das Grauen der Nazizeit erst in Zorn und Wut, dann in Taten umzuwandeln, in ein „Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“

Das Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist:innen waren ihre Freunde und Verbündeten.

Krieg in der Ukraine – das Nachbarland Russland wirft Bomben auf ukrainische Städte. Menschen sterben. Unter ihnen auch der 96-jährige Boris Romanchenko, der vier Konzentrationslager der Nazis überlebte            . Bei einem russischen Luftangriff auf Charkiw wurde er getötet. Krieg, Tod, Vertreibung! Völkerrecht und Menschenrechte werden missachtet. Wer hat sich das je vorstellen können?  

Nein, ich will nicht lernen, die Bombe zu lieben! Und auch keine Panzer! Naiver Pazifismus? Vielleicht. Aber was hätten Esther und die anderen Überlebenden getan? Sie hätten Protestbriefe geschrieben und Appelle verfasst, wie immer, wenn sie Unrecht ausmachten. Briefe an den russischen Präsidenten, Briefe an Kriegstreiber, Briefe an Pazifisten und an Bellizisten. Sie hätten die UN zum Handeln aufgefordert: VERHANDELT!!!!, hätten sie gefordert – mit der Kraft der Autorität der Überlebenden der Shoah. Ihnen wurde endlich zugehört, endlich, seit einigen Jahren jedenfalls.

Ja. Esther war Politikerin. Sie war Influencerin. Ein Mensch, der Menschen liebte.

So gern hat Esther im Freundeskreis ihre legendären Gartenfeste gefeiert. Aber es war zu oft Zeit für Empörung, für Zorn, wenn sie gesehen hat, wie die alten und neuen Nazis wieder laut sind. „Dann“, sagte sie „geh ich auf die Barrikaden.“ Sie musste einfach dagegen kämpfen: „Ich singe, bis es keine Nazis mehr gibt!“

DAS müssen wir nun tun …

Und vielleicht sehen wir uns hier in Lübz ja im nächsten Jahr wieder, hier an diesem magischen Ort und feiern den Frieden.

Am 8. Mai werden in Hamburg und anderen Städten verschiedene Veranstaltungen zum Tag der Befreiung stattfinden.

Weitere Informationen:


  • Esther Bejarano – Wir sind da! Meine Befreiung im Mai 1945 und meine Hoffnungen
  • Der 8. Mai muss ein Feiertag werden

Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als dass die Erfahrung meiner Generation in Vergessenheit gerät. Dann wären alle Opfer des Faschismus und des Krieges, alles, was wir erlitten haben, umsonst gewesen. Aber ihr seid da. Wir bauen auf euch. Ich vertraue euch, liebe Freundinnen und Freunde! Eine bessere Welt ist möglich.

Esther Bejarano - 6. September 2019

Ihr habt keine Schuld an dieser Zeit. Aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts über diese Zeit wissen wollt. Ihr müsst alles wissen, was damals geschah. Und warum es geschah.

Esther Bejarano

Das Haus brennt – und Sie sperren die Feuerwehr aus.

Esther Bejarano - 25. November 2019

Wer gegen Nazis kämpft, kann sich auf den Staat nicht verlassen.

Esther Bejarano - 17. November 2015

Wir können froh sein, dass wir eine Antifa haben.

Esther Bejarano - 16. Dezember 2019

Um den Antisemitismus zu stoppen, müssen wir neue Wege gehen und immer und immer wieder miteinander reden, über alles nachdenken und richtig miteinander reden über das, was wir erreichen wollen.

Peggy Parnass - 10. Januar 2021

Den Faschismus an seiner Wurzel zu packen, ganz frei und offen die Probleme anzusprechen, und dennoch voller Respekt vor der Würde und Freiheit der Anderen – das ist eine der großen Aufgaben, an denen die Gesellschaft auf Gedeih und Verderb nicht scheitern darf.

Esther Bejarano - 24. Januar 2021

Solidarisch gegen den Hass. Wir sagen: Wir sind nicht allein. Wir sind viele. Macht mit, denn wer schweigt, stimmt zu! Wegsehen ändert nichts. Schaut hin – handelt!

Esther Bejarano - 5. Februar 2017

Am 8. Mai wäre dann Gelegenheit, über die großen Hoffnungen der Menschheit nachzudenken: über Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – und Schwesterlichkeit.

Esther Bejarano - 26. Januar 2020

Der 8. Mai ist ein Tag der Hoffnung, ein Tag des Nachdenkens!

Esther Bejarano - 26. Januar 2020

Der 8. Mai muss ein Feiertag werden. Arbeiten wir daran!

Esther Bejarano - 3. Mai 2021

"Erinnern heißt handeln" bedeutet für mich, für uns, heute aktiv zu sein, uns mit den Verhältnissen auseinanderzusetzen, bevor es wieder zu spät ist für eine Gegenwehr gegen rechts.

Esther Bejarano - 3. Januar 2019

Ich habe versprochen:
Ich werde mein ganzes Leben dafür kämpfen, dass es keine Faschisten, keine Nazis mehr gibt. Nirgendwo.

Esther Bejarano

Bitte, bitte schweigt nicht, wenn ihr Unrecht seht.
Seid solidarisch! Helft einander! Achtet auf die Schwächsten!
Bleibt mutig! Ich vertraue auf die Jugend, ich vertraue auf euch!
Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!

Esther Bejarano - 3. Mai 2021

Aus der Erfahrung unseres Lebens sagen wir:
Nie mehr schweigen, wegsehen wie und wo auch immer Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit hervortreten!
Erinnern heißt handeln!

Esther Bejarano

Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als dass die Erfahrung meiner Generation in Vergessenheit gerät. Dann wären alle Opfer des Faschismus und des Krieges, alles, was wir erlitten haben, umsonst gewesen.
Aber ihr seid da. Wir bauen auf euch. Ich vertraue euch, liebe Freundinnen und Freunde! Eine bessere Welt ist möglich!

Esther Bejarano - 6. September 2019

Ich appelliere an alle Menschen:
Bitte, bitte schweigt nicht
wenn ihr Unrecht seht.

Esther Bejarano

Ich werd’ so lange singen, bis es keine Nazis mehr auf der Welt gibt.

Esther Bejarano

Zum Nachlesen

  • Der Stutthof-Prozess

Seiten

  • Benennung des Saales im Stavenhagenhaus nach Esther Bejarano (1924-2021), Überlebende der KZ Auschwitz und Ravensbrück
  • Frieden jetzt!
  • Gedenkseite für Esther Bejarano
  • Im Wortlaut: „Vermächtnis der Überlebenden“
  • Vielen Dank allen Unterstützer*Innen
  • Zur Arbeit des Auschwitz-Komitees in der BRD e.V.

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