Pressemitteilung des Internationalen Auschwitz Komitees
Zum Fortgang der antisemitischen Affäre um Hubert Aiwanger und die Reaktionen seiner Parteifreunde betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv- Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:
“Überlebende des Holocaust sind angesichts der antisemitischen Affäre um Hubert Aiwanger verstört und verletzt: Sie empfinden das abscheuliche Flugblatt als Angriff auf ihre menschliche Würde und als Verhöhnung ihrer ermordeten Angehörigen und sie fragen sich mit welcher Motivation und Einstellung junge Menschen im Deutschland der Jahre 1987/88 solche zynischen und abscheulichen Bösartigkeiten haben zu Papier bringen können. Auch die Entschuldigungen und Distanzierungen dieser Tage erklären nichts und wirken angesichts des Leids, das auch diese Debatte Überlebenden zufügt, allzu forsch und rechthaberisch. Hierzu gehört auch der absurde Vorwurf einer “Schmutzkampagne”, den Politiker der Freien Wähler in Bayern jetzt unter die Leute bringen. Einen Satz aus dem Hause Aiwanger hätten gerade die Überlebenden, die Jahrzehnte ihres Lebens vor Schülerinnen und Schülern in Deutschland über die Schornsteine von Auschwitz berichtet haben, gerne gehört: “Ich schäme mich und es tur mir leid.” Hubert Aiwanger wäre gut beraten, sich wenigstens für einige Zeit aus der vordersten Reihe der Politik zurück zu ziehen: Wo immer er zukünftig auftritt: Die Sätze jenes schändlichen Flugblattes werden auch immer im Raum stehen.”
Weitere Informationen:
- Fortgang der antisemitischen Affäre um Hubert Aiwanger in Bayern (Pressemitteilung vom 31.08.2023)
- Aiwanger verursacht politischen Flurschaden und gesellschaftliche Spaltung (Pressemitteilung vom 03.09.2023)