Die Jüdische Gemeinde verlieh am 13. September 2009 zwei Herbert-Weichmann-Medaillen an zwei mutige Frauen aus dem Widerstand gegen das Nazi-Regime: die eine war „unsere“ Elsa Werner, Gründungs- und Vorstandsmitglied des Auschwitz-Komitees, die andere war Traute Lafrenz, die dem Widerstandskreis der Weißen Rose angehörte.
Traute Lafrenz wurde 1919 in Hamburg geboren, studierte in München Medizin und war mit den Geschwistern Scholl eng befreundet. Sie organisierte mit Sophie Scholl Papier und Briefumschläge und brachte im November 1942 das dritte Flugblatt der Weißen Rose nach Hamburg. Sie nahm an zahlreichen Zusammenkünften der Münchner Widerstandskämpfer teil und ging auch zu den Beerdigungen der Ermordeten. Ab 1943 war sie in Haft und wanderte nach der Befreiung in die USA aus, wo sie ihr Medizinstudium beendete. Sie heiratete, bekam vier Kinder und stellte auch in den USA ihr Leben als Leiterin einer heilpädagogischen Schule in den Dienst des Gemeinwohls. Sie hat zeitlebens auf die Stimme ihres Gewissens gehört.
Der Tag der Verleihung der Medaille war ein glücklicher Tag für viele Beteiligten. Esther und Traute verstanden sich selbstverständlich sehr gut. Mutig, freundlich, kommunikativ und weise, so behält das Auschwitz-Komitee Traute Lafrenz-Page in Erinnerung.