1986 gründeten Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz, ihre Angehörigen, Freundinnen und Freunde das Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Die Wenigen, denen es gelang, der systematischen Verfolgung und Ermordung zu entgehen, haben sich organisiert, damit ihre Stimme, ihre Geschichte und ihre Forderungen an ein demokratisches Deutschland sichtbar und hörbar werden.
Die Mitglieder des Auschwitz-Komitees haben es sich zur Aufgabe gemacht, im Namen der unzähligen Ermordeten Zeugnis darüber abzulegen, was tatsächlich geschehen ist. Sie fordern die würdige Erinnerung an die Ermordeten und Verfolgten, die Wahrnehmung und Anerkennung des Kampfs derjenigen, die Widerstand geleistet haben, und die restlose Aufklärung und Verfolgung aller Verbrechen der NS-Zeit.
Das Auschwitz-Komitee will durch Aufklärung, Bildung und Information ein würdiges Gedenken und Erinnern an die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Mordpolitik im Land der Täter erreichen. Es setzt sich ein für eine demokratische und menschenwürdige Gesellschaft, in der alle in ihr lebenden Menschen gleichberechtigt sind. Es richtet sich gegen Neofaschismus, Antisemitismus, Rassismus und Militarismus. Die Veranstaltungen des Auschwitz-Komitees fördern die kritische Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen, die einen Bezug zur deutschen NS-Vergangenheit haben, und machen auf deren Hintergründe und Entstehungszusammenhänge aufmerksam. […]
Der Name des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz hat sich zum Symbolbegriff für millionenfachen Mord und deutsche Verbrechen in ganz Europa entwickelt. Das Auschwitz-Komitee arbeitet dafür, dass auch zukünftige Generationen über die Ereignisse, die Verbrechen und die Hintergründe dieses Begriffs aufgeklärt werden.
Die Mitglieder des Auschwitz-Komitees stehen in der Tradition des antifaschistischen Widerstands 1933–1945 und fühlen sich dem Schwur von Buchenwald verpflichtet, in dem es heißt: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“ Ihr Leitsatz lautet: „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!“
Regelmäßige Aktivitäten des Auschwitz-Komitees:
Veranstaltungen gegen das Vergessen:
- zum Gedenken an die Pogromnacht am 9. November 1938
- zum Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee am 27. Januar 1945
- zum Gedenken an die Bücherverbrennungen im Mai 1933
– Bildungsreisen in die Gedenkstätte Museum Auschwitz-Birkenau
– Zeitzeugengespräche in Schulen
– Herausgabe des Mitteilungsblatts
Das Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e.V. arbeitet rein ehrenamtlich und trägt sich nur aus Spenden und Zuwendungen. Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden.