Skip to content
Das Auschwitz-Komitee

Das Auschwitz-Komitee

in der Bundesrepublik Deutschland e.V.

Menü
  • Das Komitee
    • Die Satzung
    • Was wir tun
    • Impressum
  • Medien
    • Mitteilungen an die Medien
    • Das Auschwitz-Komitee in den Medien
    • Mitteilungsblätter des Auschwitz-Komitees
  • 8. Mai
  • Wir erinnern uns
  • Wir trauern
  • Kontakt
  • Datenschutzerklärung
Menü

„Es geht nur gemeinsam!“

Erstellt am 1. September 20211. September 2021 von Auschwitz-Komitee

Helga Obens spricht zum Antikriegstag am 01.09.2021 vor dem Gewerkschaftshaus.

Liebe Freund*innen, liebe Kolleg*innen,

heute geht es um den Frieden, gegen Kriege. Eigentlich ist das ja die Daueraufgabe von uns allen, den Gewerkschafter*innen und allen Menschen hierzulande.

Frieden – da muss ich über Esther Bejarano sprechen, die große Persönlichkeit, die kleine Frau, die am 10. Juli 2021 in ihrem 97. Lebensjahr hier in Hamburg verstorben ist.

„Es geht nur gemeinsam!“

Das ist – das war – und bleibt – eine klare Ansage von ihr. Esther eben … Die sie immer und immer wiederholt hat. Hoffend, dass wir unsere Lektion gelernt haben. Dass wir

gemeinsam kämpfen – und die gesellschaftlichen und gewerkschaftlichen Kämpfe verbinden,

gemeinsam stehen gegen rechts, gegen Neonazis,

dass wir gemeinsam die Verantwortung übernehmen für den Planeten Erde und die Menschen, die drauf wohnen. Und Waffenhandel und Kriege ächten.

Esther Bejarano ist nicht mehr bei uns – diese Frau, die das KZ Auschwitz und das KZ Ravensbrück überlebt hat. Die bis zuletzt gekämpft hat für eine bessere, gerechtere Welt – eine Welt ohne Nazis.

Esther wollte singen, bis es keine Nazis mehr gibt. Esther eben … Wer nun aber meint, dieses Versprechen habe sie nicht halten können, kannte Esther nicht:  

Denn: Esther Bejarano bleibt bei uns!

Esther, das ist für uns auch Peter Gingold, das ist auch Elsa Werner, auch Hans Frankenthal und Steffi Wittenberg und viele andere Überlebende der Shoah.

Wir haben ihnen zugehört. Jetzt müssen wir beweisen, ob wir sie verstanden haben, müssen ihre Arbeit fortsetzen. Das wird schwer werden – ohne ihre Klarheit, ihre Unerschütterlichkeit, ohne die Autorität der Überlebenden. Und es wartet viel Arbeit auf uns, für die wir den Mut und die Solidarität vieler, von euch allen, brauchen.

Esther war den Menschen zugewandt, eine charismatische kleine Frau mit großem Herzen und einem wunderbaren Lachen. Und sie wollte das Schweigen um die Shoah brechen, wollte den Auftrag erfüllen, den sie, wie andere Überlebende auch, von ihren Freund*innen in den KZ erhalten hatte: Stimme und Sprecherin zu sein für die Ermordeten. Zu berichten, was geschehen ist in den Konzentrations- und Vernichtungslagern.

Wir haben nicht gezählt, wie viele Schulen Esther Bejarano mit ihrer Gruppe Coincidence und später mit der Rap-Band Microphone Mafia besucht hat, wie viele Gespräche und Lesungen es waren. Sie nannte das „Impfung gegen rechts„, schon lange vor der Coronazeit. Und hat uns allen – und ganz besonders den Schüler*innen – die Hand gereicht mit ihrer „Zauberformel“:

„Ihr tragt keine Schuld an dem, was damals geschehen ist. Aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts von dieser Geschichte wissen wollt.“ Und oft fügte sie hinzu: „Was in den Gaskammern endete, begann mit Repression, Ausgrenzung, Rassismus.“ Das war dann der Türöffner für intensive und empathische Gespräche. Ein Weg aus Scham- und Schuldgefühlen, aus der Wortlosigkeit. Aber Esther forderte auch Verantwortung für das Hier und Heute ein.

Trotzdem müssen wir uns fragen: Sind die Debatten um Erinnerung – und Verantwortung – und Zukunft der vergangenen Jahrzehnte wirklich gründlich und ernsthaft genug geführt worden? Wir müssen nach Worten und Wegen aus der Sprachlosigkeit suchen, alle Menschen, Kinder und Jugendliche erreichen und berühren. Gegen die Gleichgültigkeit. Gegen das Wegsehen.

Und hier wird eben gewerkschaftliche Arbeit wichtig: Gewerkschaftliche Arbeit – das bedeutet (nicht nur) Kampf um Arbeitsplätze, Arbeitsbedingungen, Löhne und Gehälter, sondern um Lebens- und Ausbildungsbedingungen, Gerechtig-keit, Solidarität.

Gewerkschaftsarbeit ist eben keine Lobbyarbeit, sondern bedeutet, unsere Rechte zu kennen und dafür zu kämpfen. Und auch noch so kleine Erfolge, erstritten als Betriebsrätin gemeinsam mit Kolleg*innen, gehören für mich persönlich zu den besten Erinnerungen an meine 47 Berufsjahre.

Gewerkschaften müssen mitten in der Gesellschaft arbeiten, müssen dort zu finden sein. Esther Bejarano hat auch da beispielhaft gewirkt: Auf Anregung des DGB hat sie sich mit ihren Kindern mit der Rapgruppe Microphone Mafia von Kutlu Yurtseven und Rosario Pennino (Rossi) zusammengetan. Das erste Album „Per la Vita“ entstand. Seit 2009 tourte die Gruppe durchs Land, oft auf Einladung des DGB, und zeigte eindrucksvoll, wie Musik als Mittel zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit genutzt werden kann.

Was bleibt? Esther Bejarano hat uns allen einen Auftrag erteilt:

„Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht. Seid solidarisch! Helft einander! Achtet auf die Schwächsten! Bleibt mutig! Ich vertraue auf die Jugend, ich vertraue auf euch! Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!“

Und fordert diese Solidarität, die konsequent keinen Rassismus, keinen Antisemitismus und Antiziganismus und keine Ausgrenzungen zulässt.

Für eine Welt des Friedens, der globalen Gerechtigkeit und der grenzenlosen Solidarität! Solidarisch mit den vor Kriegen, vor Verfolgung und Unterdrückung Flüchtenden, solidarisch gegen den Hass. Gemeinsam gegen alte und neue Nazis und rechte Populisten.

Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als dass die Erfahrung meiner Generation in Vergessenheit gerät. Dann wären alle Opfer des Faschismus und des Krieges, alles, was wir erlitten haben, umsonst gewesen. Aber ihr seid da. Wir bauen auf euch. Ich vertraue euch, liebe Freundinnen und Freunde! Eine bessere Welt ist möglich.

Esther Bejarano - 6. September 2019

Ihr habt keine Schuld an dieser Zeit. Aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts über diese Zeit wissen wollt. Ihr müsst alles wissen, was damals geschah. Und warum es geschah.

Esther Bejarano

Das Haus brennt – und Sie sperren die Feuerwehr aus.

Esther Bejarano - 25. November 2019

Wer gegen Nazis kämpft, kann sich auf den Staat nicht verlassen.

Esther Bejarano - 17. November 2015

Wir können froh sein, dass wir eine Antifa haben.

Esther Bejarano - 16. Dezember 2019

Um den Antisemitismus zu stoppen, müssen wir neue Wege gehen und immer und immer wieder miteinander reden, über alles nachdenken und richtig miteinander reden über das, was wir erreichen wollen.

Peggy Parnass - 10. Januar 2021

Den Faschismus an seiner Wurzel zu packen, ganz frei und offen die Probleme anzusprechen, und dennoch voller Respekt vor der Würde und Freiheit der Anderen – das ist eine der großen Aufgaben, an denen die Gesellschaft auf Gedeih und Verderb nicht scheitern darf.

Esther Bejarano - 24. Januar 2021

Solidarisch gegen den Hass. Wir sagen: Wir sind nicht allein. Wir sind viele. Macht mit, denn wer schweigt, stimmt zu! Wegsehen ändert nichts. Schaut hin – handelt!

Esther Bejarano - 5. Februar 2017

Am 8. Mai wäre dann Gelegenheit, über die großen Hoffnungen der Menschheit nachzudenken: über Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – und Schwesterlichkeit.

Esther Bejarano - 26. Januar 2020

Der 8. Mai ist ein Tag der Hoffnung, ein Tag des Nachdenkens!

Esther Bejarano - 26. Januar 2020

Der 8. Mai muss ein Feiertag werden. Arbeiten wir daran!

Esther Bejarano - 3. Mai 2021

"Erinnern heißt handeln" bedeutet für mich, für uns, heute aktiv zu sein, uns mit den Verhältnissen auseinanderzusetzen, bevor es wieder zu spät ist für eine Gegenwehr gegen rechts.

Esther Bejarano - 3. Januar 2019

Ich habe versprochen:
Ich werde mein ganzes Leben dafür kämpfen, dass es keine Faschisten, keine Nazis mehr gibt. Nirgendwo.

Esther Bejarano

Bitte, bitte schweigt nicht, wenn ihr Unrecht seht.
Seid solidarisch! Helft einander! Achtet auf die Schwächsten!
Bleibt mutig! Ich vertraue auf die Jugend, ich vertraue auf euch!
Nie wieder Faschismus – nie wieder Krieg!

Esther Bejarano - 3. Mai 2021

Aus der Erfahrung unseres Lebens sagen wir:
Nie mehr schweigen, wegsehen wie und wo auch immer Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit hervortreten!
Erinnern heißt handeln!

Esther Bejarano

Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als dass die Erfahrung meiner Generation in Vergessenheit gerät. Dann wären alle Opfer des Faschismus und des Krieges, alles, was wir erlitten haben, umsonst gewesen.
Aber ihr seid da. Wir bauen auf euch. Ich vertraue euch, liebe Freundinnen und Freunde! Eine bessere Welt ist möglich!

Esther Bejarano - 6. September 2019

Ich appelliere an alle Menschen:
Bitte, bitte schweigt nicht
wenn ihr Unrecht seht.

Esther Bejarano

Ich werd’ so lange singen, bis es keine Nazis mehr auf der Welt gibt.

Esther Bejarano

Zum Nachlesen

  • Der Stutthof-Prozess

Seiten

  • Benennung des Saales im Stavenhagenhaus nach Esther Bejarano (1924-2021), Überlebende der KZ Auschwitz und Ravensbrück
  • Frieden jetzt!
  • Gedenkseite für Esther Bejarano
  • Im Wortlaut: „Vermächtnis der Überlebenden“
  • Vielen Dank allen Unterstützer*Innen
  • Zur Arbeit des Auschwitz-Komitees in der BRD e.V.

Kalender

Heute
Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Samstag
Sonntag
M
D
M
D
F
S
S
29
30
31
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
1

Neue Beiträge

  • Entschädigung für Holocaustopfer: Salo Muller gegen die Deutsche Bahn
  • ERINNERN, UM ZU LEBEN. Ein Abend für Peggy Parnass
  • Stellungnahme des Auschwitz-Komitees zur Diffamierung gesellschaftspolitischen Engagements durch CDU/CSU
  • Unsere Freundin Peggy hat uns verlassen
  • Wir trauern um Marian Turski (1926 – 2025)

Archiv

Spendenkonto:

Postbank Hamburg (BIC PBNKDEFF )
IBAN: DE91 2001 0020 0601 7922 06

KONTAKT | IMPRESSUM | DATENSCHUTZERKLÄRUNG
©2025 Das Auschwitz-Komitee