Am 2. August 2021 erinnern wir an die letzten 4300 Sinti und Roma, die im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau vor 77 Jahren – trotz ihres erbitterten Widerstands – von der SS ermordet wurden. Erst vor sechs Jahren wurde der 2. August vom Europäischen Parlament als Europäischer Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma anerkannt. Opferverbände und der FC St. Pauli, Fanladen St. Pauli und Fanräume e.V. laden ein zu einer Gedenkveranstaltung anlässlich des „Europäischen Holocaustgedenktags für Sinti und Roma“. Ausgangspunkt für Deportationen aus ganz Norddeutschland war Hamburg. 2017 wurde am Hannoverschen Bahnhof in der Hafencity ein Gedenkort errichtet. Die Diskriminierung der Sinti*zze und Rom*nja lässt sich jedoch nicht auf die NS-Zeit beschränken. Die Gruppe wurde bereits seit dem Mittelalter verfolgt und auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiter benachteiligt. So wurden den Überlebenden Wiedergutmachungsleistungen verwehrt, weil die Verbrechen an ihnen nicht als „rassistisch motiviert“ eingestuft wurden. Coronabedingt wird am 2. August 2021 auch ein virtuelles Gedenken für die 500.000 ermordeten Sinti und Roma im NS-besetzten Europa vorbereitet.
Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, hebt die Bedeutung des Gedenkens hervor:
„Auschwitz ist das Gewissen, das an uns alle appelliert, unsere Stimme gegen den heute wieder um sich greifenden, mörderischen Rassismus mit seinen zahlreichen Toten zu erheben.”
Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland e. V.
Termin:
Gedenken am Europäischen Holocaustgedenktag für Roma und Sinti
am Montag, 2. August 2021, 18 Uhr
in Hamburg am denk.mal, Gedenkstätte Hannoverscher Bahnhof, Lohseplatz (Hafencity)